BravDa!
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Abraumhalde für Kunst- und Kultur

Die ungeliebte Warze Edition BravDa


BravDa

ein satirisches Forum aus Wiener Neustadt gegen Zerr-reden.

Nach dem Simplicissimus und der Muskete gibt es seit 1994 in Österreich wieder ein satirisches Blattl, welches nicht Finten ins Korn wirft, sondern Pointen fischt und Lacher erntet. Ein Forum, das selbstverredend akribisch recherchiert und das, zur Überraschung der Macher, nicht in der Mundlade bleibt, sondern immer noch existiert - BravDa . Das satirische Kunstblattl BravDa erscheint, man kann es nicht glauben, in Wiener Neustadt und sollte bereits 1994 Die Bullen beim Grasen stören - es störte. BravDa greift seit damals durch seine Essays und Glossen in die lahm tuckernde Kulturmaschine, da es nicht genügen kann, nur in der Nase oder durch Berge zu bohren. Nachdem die propagierte Harmonisierung Mitteleuropas , gemeint ist die geistige Einebnung, munter voran schreitet, Künstler und Intellektuelle, auch durch die Abschaffung eines eigenen Kunstministeriums, zunehmend ihr G'wand verkaufen müssen , um in den Himmel zu fahren, ist die Notwendigkeit eines satirischen Kunstblattls nicht nur gegeben, sondern überlebenswichtig geworden. Dies vor allem deshalb, da ja die Stammtischparolen des kleinen fleißigen Mannes zu Anlass-und Populärpolitik mutierten, sodass den Säulenheiligen und Baumeistern unserer Republik die Reblaus im Halse stecken bleiben würde. BravDa durchleuchtet also akribisch Geschehendes und stellt fest, dass der Wahnsinn, der uns heute begleitet längst ein normaler geworden ist. Eigentlich brauchen wir gar kein Kabarett mehr - Politik ist besser! BravDa genügt nicht die bissige Bemerkung beim Würstelstand oder das Geraunze am Kaffeehaustisch, sondern setzt humorige Impulse, damit zumindest ein Impuls von Nachund Umdenklichkeit transportiert wird.

Zuletzt wurde von BravDa die CD Kaffeehausgespräche herausgebracht, die, garniert mit akustischen Überraschungseffekten, nahtlos an die Tradition der Wiener Gruppe und deren schwarzen Humor anschließt. So ist neben schwarzhumorigen Gesprächen auch der BravDa-Hit der Saison, das Lied Fiar a Madl med goidane Hoa von Gotthard Fellerer auf dieser CD zu finden.

Das Grauen, das in Wien nicht kalt sein kann
Betrachtungen zu Gotthard Fellerers Volksstück Kaffeehausgespräche von Gustav W. Trampitsch

Dass die literarische Form des Volksstücks mehr als nur rein unterhaltsam-oberflächlichen Charakter besitzt, ist wohl spätestens mit Nestroy, Anzengruber und Ödon von Horvath klar geworden. Wer mit scharfem und kritischen Verstand dem Volk aufs Maul schaut , der hat dabei auch immer einen Finger auf den somatischen Merkmalen der Volksseele. Fellerers Kaffeehausgespräche sind, unter Verwendung rudimentärer Relikte Kraus'scher Verfahrensweisen, Skizzenblätter mit haarscharf erkennendem Blick für wesentliche Erscheinungsformen pseudokünstlerischen Fellachentums. Wie schon bei Qualtingers Herrn Karl werden auch hier hinter den anscheinend derb und kraftvoll lustigen Einzelbildern große Sicherheit im Erkennen der so wichtigen und von den meisten Zeitgenossen als unwichtig abgetanen Einzelheiten spürbar. In fünfzehn auf den ersten Blick nicht zusammenhängenden Bildern wurde die Durchschnittsatmosphäre eines Wiener Kunstkaffees geschaffen. So entstand ein Volksstück im echten Sinn einer langen und bedeutenden Tradition, ohne dieser allzu sehr verhaftet zu sein.

Die CD Kaffeehausgespräche (Barless Records CD MA 3194 2) ist in der Edition BravDa erschienen und zum Preis von 16 Euro (exkl. Porto) erhältlich. Bestellungen: An das satirische Kunstblattl BravDa, Neue Welt-Gasse 26, 2700 Wiener Neustadt Bzw. im Fachhandel: Kaffeehausgespräche Barless Records CD MA 3194-2

Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Gotthard Fellerer
p.A. Neue Weltgasse 26, 2700 Wiener Neustadt,
Verlagsort: Wiener Neustadt, 2700,
Druck: Hausstein, Wiener Neustadt

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